Weißkohl
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In Afrika wachsen vor allem Weißkohlköpfe - sie gedeihen vor allem in Hochlandregionen, in denen es genügend Niederschlag und weniger Hitze gibt. Führend beim Anbau sind Kenia und Ägypten, Äthiopia, Niger und Südafrika.
Kein Wunder also, dass sich Kohlgemüse auf Speisezetteln in aller Welt wiederfindet. Kohl und Lamm sind die Hauptbestandteile des norwegischen Beinahe-Nationalgerichts Fårikål, auch "Lamm in Kohl" genannt. Kohl findet sich auch traditionell in Polens Küche, hier vor allem im Nationalgericht Bigos - einem Sauer- und Weißkrauteintopf.
Selbst in Brasiliens Nationalgericht Feijoada, das ursprünglich afrikanischer Herkunft sein soll, findet sich - je nach Rezept - neben Bohnen und Schweinefleisch auch Kohl. In allen osteuropäischen Ländern gehört der Kohlkopf traditionell auf den Speisezettel. In Russland ist er unverzichtbar für Schtschi, die russische Kohlsuppe, und Kohlrouladen.
Die Ukrainer nehmen ihn gerne als Zutat für den Borschtsch. In der Türkei gibt es Hunderte Rezepte mit Kohl - vom Weißkrautauflauf über gebratenen Blumenkohl bis zu Kohlrouladen. Und die Portugiesen teilen die Vorliebe der Norddeutschen für Grünkohl: Sie verwenden ihn beispielsweise für die Cremesuppe "Caldo verde" – eines ihrer Nationalgerichte.
Auch in Asien gehört der Kohl zu den beliebtesten Gemüsen und wird in vielen Ländern wie China, Japan und Korea in Massen angebaut. Die Chinesen verwenden seit Jahrtausenden Chinakohl in ihrer Küche. In Korea ist Kohlgemüse in Form von Pak Choi oder Chinakohl unentbehrlicher Bestandteil des Nationalgerichts Kimchi. In Japan, wo traditionell viel Gemüse gegessen wird, heißt es Japankohl.Ein sehr bekanntes Gericht aus Indien ist Pekora, frittiertes Gemüse. Oft wird hierfür Blumenkohl verwendet. Auch ins indische Sambhara, ein vegetarisches Gericht, kommt neben anderen Gemüsesorten Kohl. Und die Amerikaner, die den Deutschen den Namen "Krauts" verpassten? Die lieben unter anderem ihren Cole Slaw, einen Weißkrautsalat mit etwas Möhre und sehr viel Mayonnaise.
Die Urpflanze aller Kohlsorten ist die Brassica oleracea, die heute noch wildwachsend vorkommt. Durch Auslese und Kreuzungen wurden unterschiedliche Sorten gezüchtet.
Sie gelten alle als sehr gesundes und nahrhaftes Gemüse und haben aufgrund ihrer Heilkräfte einen festen Platz in den Kräutergärten. Weil Kohl unsere kulinarische Aufmerksamkeit verdient, habe ich die Sorten für Sie genauer beschrieben, die besonders wertvoll für unsere Gesundheit sind. Weißkohl oder auch Kraut genannt ist die wichtigste aller Kohlsorten. Es hat vor allem im Herbst und Winter Saison. Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Vitamin C (46 mg/100 g) und antibiotisch wirkenden Stoffen aus.
Die Kohlpflanze und ihre Kinder:
• Rotkohl oder Rotkraut ändert seine Farbe je nach pH-Wert des Bodens. In sauren Böden erscheint er eher rot, in alkalischen Böden hingegen bläulich. Die Farbänderung kommt durch das enthaltene Anthocyanen, welches als Säure-Basen-Indikator wirkt. Außerdem sind Anthocyanen Radikalfänger, wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Rotkraut ist ein Wintergemüse, das reich an Eisen, Mineralstoffen, Zucker und Senfölen ist. Es ist kalorienarm, besitzt aber reichlich Ballaststoffe. Zusätzlich ist es reich an Ascorbin, dass sich bei einer schonenden Zubereitung in Vitamin C umwandelt.
• Grünkohl ist ebenfalls ein typisches Wintergemüse. Er ist der Wildform der Kohlpflanze am ähnlichsten. Wie der Weißkohl ist der Gehalt an Vitamin C sehr hoch (100 mg/100 g). Dieser bleibt auch bei der Lagerung und Zubereitung Großteiles erhalten. Es ist also der ideale Vitamin C-Spender für den Winter.
• Romanesco ist eine Variante des Blumenkohls, auch Karfiol genannt. Er wird meist gekocht gegessen und hat einen noch höheren Vitamin C-Gehalt wie der Karfiol.
• Brokkoli kann roh oder gegart genossen werden. Er ist besonders reich an Mineralstoffen (Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium), an Vitamin B1, B2, B6, E und an Ascorbinsäure (Vitamin C) sowie Carotin (Vitamin A). Besonders zeichnet sich der Brokkoli durch seine krebshemmende Wirkung aus, da Glucosinolate verschiedene Indole und viele Isothiocyanate speichern.
• Kohlrabi ist reich an Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Weiters sind Vitamin C, A, B1 und Niacin darin enthalten. Der Geschmack wird durch den Zuckergehalt, die Fruchtsäure und Senfölglykoside bestimmt. Man soll bei der Verarbeitung immer die Kohlrabiblätter mitverwerten. Diese haben einen doppelt so hohen Gehalt an Vitamin C, Carotin ist 100-mal so hoch, Calcium und Eisen 10-mal so hoch enthalten wie in der Knolle.
• Rosenkohl schmeckt als Salat oder gekocht als Gemüse. Neben Vitamin C, Vitaminen des B-Komplexes, Betacarotin, Folsäure, Kalium, Calcium und Eisen sind reichlich Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Daher kann man mit Rosenkohl der Bildung von Magengeschwüren vorbeugen. Weiters wird der Cholesterin- und Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst und die Verdauung auf natürliche Weise reguliert.
Aber auch zur äußeren Anwendung wird die Heilkraft der Kohlpflanze genutzt. Kohlwickeln eignen sich bei entzündeten Gelenken und rheumatischen Beschwerden besonders gut. Hierzu eignen die äußeren Blätter des Kohl zuvor ins Eis oder Kühlfach ca.1Std. auf ein Tuch und auf die betroffenen Stellen wickeln (z.B. über Nacht)
Des Weiteren ist Kohl aufgrund der vielen enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine und dem geringen Kaloriengehalt ideal zum Abnehmen. Eine Kohlsuppe zum Beispiel sorgt für eine Sättigung mit wenigen Kalorien.
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